Im heutigen Sonntagstratsch möchte ich auf ein Thema
eingehen, das uns jetzt schon eine Weile beschäftigt. Aber fangen wir von vorne
an. Vor ziemlich genau einem Jahr haben wir beide aus einer Laune heraus
angefangen, unseren gemeinsamen Instagram Account mit Fotos von uns zu füttern...
...Auf die Idee sind wir eigentlich gekommen, weil wir so viel Accounts von
Instagramern und Bloggern kannten, die hauptsächlich aus Selfies und qualitativ
„schlechten“ Bildern bestanden. Das muss ich an dem Punkt vielleicht etwas
genauer erklären, denn es soll sich niemand auf den Schlips getreten fühlen.
Ich sage nicht, dass wir die Bilder schlecht fanden, nur einfach dass wir beide
gerne fotografieren und einen gewissen fotografischen Anspruch an Bilder haben.
Wir dachten uns: „Das können wir mindestens genauso gut.“ Und haben angefangen,
uns zu fotografieren und die Bilder hochzuladen. Wenn ich heute in unserer
Instagram Timeline ganz nach unten scrolle, muss ich schmunzeln. Unsere Bilder
waren auch damals („damals“ klingt so nach vorigem Jahrhundert. Schon seltsam,
dass es erst ein Jahr her ist) schon gut. Sie waren nie schlecht. Aber sie sind
jetzt nochmal um einiges besser, denn sowas ist natürlich immer ein Prozess und
man verbessert sich. Außerdem haben wir mittlerweile auch eine bessere
Ausrüstung, mit der das Fotografieren gleich viel mehr Spass macht. Worauf ich
hinaus will ist folgendes: Wenn ihr euch unsere Bilder anschaut, dann seht ihr
uns… natürlich… aber seht ihr uns wirklich? Wie viel geben diese Bilder
eigentlich von uns als Person preis? Unser „Aufstieg“ gerade auf Instagram ging
schnell, wir hatten innerhalb kurzer Zeit relativ viele Follower und uns freut
es natürlich, dass unsere Arbeit bei euch ankommt. Denn das ist es tatsächlich:
Ein Haufen Arbeit. Trotzdem fällt mir eines auf, wenn ich mir unseren Account
so ansehe: Er ist doch eher unpersönlich. Ich für meinen Teil denke, dass wir
mit dem Blog und vor allem auch mit Texten wie dem Sonntagstratsch (die ich in
letzter Zeit viel zu sehr vernachlässige) mittlerweile doch eine persönliche
Note rein gebracht haben, aber irgendwie reicht uns das nicht. Wir wollen mehr.
Und deshalb haben wir eine Entscheidung getroffen, die uns nicht ganz einfach
gefallen ist, denn man könnte es zum einen als „Verrat an der Kunst“
bezeichnen, zum anderen aber auch als eine Art „Striptease“. Wir haben
beschlossen, dass wir in Zukunft auch mal ganz banale Handy Fotos hochladen
werden. From where I stand, Spiegel-Selfies und andere Schnapschüsse. „Na und?“,
Wird jetzt der ein oder andere denken… Ist ja keine große Sache. Für uns schon,
denn das war der Grundgedanke von all dem, worauf das, was wir bis jetzt
erreicht haben und was uns so unglaublich viel Spaß macht, aufbaut. Gute
Bilder. Nur gute Bilder. Es mag lächerlich klingen, aber es fällt uns
tatsächlich extrem schwer, völlig unbearbeitete Bilder, die keinerlei
fotografischen Anspruch erfüllen, hochzuladen.
Ein anderer Punkt, weswegen wir so etwas bisher nicht oder
kaum gemacht haben ist tatsächlich die Grenze zwischen dem, was wir zeigen
wollen und „Privatem“. Für uns eine wichtige Grenze, von der wir trotzdem nicht
so genau wissen, wo wir sie setzten wollen und sollen. Wir haben auf Instagram
mittlerweile über 9000 Follower. 9000 Menschen, 9000 Gesichter. Wenn ich mir
diese Zahl in einem Stadion oder auf einem großen Platz vorstelle, wir mir
ehrlich gesagt schlecht. 9000 Menschen, die es theoretisch mitbekommen, wenn
wir ein Foto hochladen. Natürlich geht das sicher auch an einigen vorbei, aber
es sehen einfach verdammt viele Menschen. Wir überlegen uns sehr genau, was wir
hochladen und was nicht. Bisher waren wir beispielsweise mit Bikini Fotos oder
ähnlichem vorsichtig, das hat sich Eileen ja nur einmal getraut. Ich für meinen
Teil liebe Outfits mit extrem weitem Ausschnitt und hab auch schon zwei davon
geshootet, aber jedes Mal wieder musste Eileen mich regelrecht überreden, sie
hochzuladen, weil ich mir immer dachte „das kannst du nicht machen“. Es scheint
Blogger zu geben, die damit so gar kein Problem haben, da wird mit Bikini und
Wäsche-Bildern nur so um sich geschmissen, es werden Freund und Familie gezeigt
und jeden Monat gibt es eine neue Room-Tour. Auch das gab es bisher bei uns
nicht. Nicht, weil wir keine schöne Wohnung haben, denn wir lieben unsere
Wohnung. Sie ist vielleicht nicht perfekt aber sie ist unsere und wir haben sie
eigenhändig renoviert, die Küche selbst zusammen gebaut etc. Das darf man
zeigen. Auch wenn der Duschvorhang nicht zum Teppich passt. Aber wir tun es
nicht, weil wir uns immer wieder denken „das ist zu privat“. Wir haben lange
über diesen Satz nachgedacht und auch über die Grenzen, die er uns aufzeigt und
sind zu folgendem Schluss gekommen: Wir sind echte Menschen und auf unserem
Blog soll es um mehr gehen, als nur um die bloße Hülle. Das mag vielleicht aus
dem Munde von zwei Modebloggern seltsam klingen, denn genau mit der „Hülle“
beschäftigen wir uns ja tagtäglich. Trotzdem sind wir ehrlich, wenn wir sagen,
dass die einzigen Blogs, die wir auch wirklich „lesen“ die von den Bloggern
sind, die bereit sind, ein bisschen mehr zu zeigen und ihre Leser auch ab und
zu in ihre Seele schauen zu lassen, wie etwa Masha Sedgwick, The3rdvoice oder
unser persönlicher Liebling, was ehrliche und unverblümte Posts und Bilder
angeht: Riccardo Simonetti.
Natürlich wird es nach wie vor Dinge geben, die einfach
niemanden außer unseren engsten Freunden etwas angehen, wie familiäre Angelegen
und ähnliches. Es geht uns auch nicht darum, euch in dem Sinne an unserem
Privatleben teilhaben zu lassen, denn ich denke das versteht jeder, dass vieles
einfach wirklich privat ist. Uns geht es mehr darum, dass wir euch gerne ein
bisschen mehr und öfter zeigen wollen, wer wir sind, was wir machen und was uns auch als
Menschen ausmacht. Und klar, wir sind Blogger, wir sind Hobby-Fotografen, unser
ästhetischer Anspruch an unsere Outfit Bilder wird von Shooting zu Shooting
stärker und sicher nicht weniger. Trotzdem wollen wir euch mehr an unserem
Leben als solches teilhaben lassen, wir wollen mehr auf Instagram posten und
wir wollen mehr Austausch mit euch. Es geht nicht um Bikini Bilder oder eine
Room-Tour als solches, sondern mehr um den Grundgedanken hinter dem was wir
machen, und dass wir den mittlerweile einfach ein bisschen modifizieren wollen.
Wie ihr merkt schreibe ich wahnsinnig gerne und ich hoffe, dass ich mich in
nächster Zeit auch wieder öfter dazu aufraffen kann, einen Sonntagstratsch zu
schreiben, auch wenn ich weiß, dass sicher nicht jeder den komplett liest.
(Einen lieben Gruß an der Stelle an alle, die bis hier hin durchgehalten haben
;)) Trotzdem ist das eine Facette unseres Blogs, die ich nicht mehr missen
möchte und die uns ganz persönlich auch dabei hilft, uns noch mehr mit dem zu identifizieren,
was wir machen und uns weiter zu entwickeln.
Lange Rede kurzer Sinn: Viel wird sich nicht ändern und man
könnte sich sogar fragen, warum ich deshalb hier so lange rumsabbel aber ja,
wir laden ab jetzt Selfies hoch (auch wenns schwer fällt :P), wir werden Bikini
Fotos machen (Scheiß drauf, jünger und straffer werden wir eh nicht mehr), es
wird mehr Texte und Gedanken hier geben, wir versuchen mal unser Essen zu
fotografieren (und zwar ohne es davor eine halbe Stunde zu drapieren!) und
werden euch generell ein bisschen mehr an unserem Leben teilhaben lassen.
Also hallo an alle Leser. Wir sind Anja und Eileen. Wir sind
Blogger, aber wir haben neben der Hülle, deren Gestaltung und Veränderung uns
einfach riesig viel Spass macht, auch eine Seele. Wir haben Hobbies und
Freunde, wir studieren (manchmal ;)), wir arbeiten, wir gehen aus, wir kippen
uns etwa ein bis zwei Mal im Jahr so richtig weg ( wir bewundern wirklich diese
strikten Anti Alkoholiker, wie Michi oder Riccardo), wir tragen zu Hause
Jogging Hosen (ich bin ja immer noch für ein Wand Tattoo mit dem Lagerfeld
Zitat: „Wer eine Jogging Hose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben
verloren.“), Eileen schlafwandelt und Anja schläft nachts fast gar nicht, das
Lieblingsspielzeug unseres Hundes ist getragene Unterwäsche (no comment) und wir
warten beide noch auf den Traumprinzen. Willkommen auf unserem Blog. Willkommen
in unserem Leben.
Toller Sonntagstrasch Post. Genau dieselben Gedanken "quälen" mich auch. Wo ist die Grenze?! Ich mache zwar auch viele Selfies und lade mal auch nicht tolle Fotos(so toll wie eure Fotos sind meine nicht ) hoch *lach*, aber Bikinibilder oder Wäschebilder sind für mich einfach ein Thema wo ich hin und her gerissen bin. Ich mag meine Figur und ich hätte auch keine Scham diese zu zeigen. Aber dennoch, ist es für mich einfach sehr privat. Klar wenn dich jemand im Freibad, beim Sonnenbaden oder sonst wo sieht, ist es was anderes. Aber wenn man online was hoch läd , bleibt es da zumindest dann auch. Also meinen Respekt habt ihr und ich bin gespannt auf eure Selfies :D
AntwortenLöschenIn freudiger Erwartung *hihihi*
Katharina von Katcherry
WOW euer Post hat mich wirklich umgehauen!
AntwortenLöschenIch denke immernoch jeden Tag, soll ich das wirklich posten, da ich nun kein bilderknipsprofi bin aber eine kleine perfektionistin grübel ich darüber auch lange nach,
Persönliches wie Partyabende, die allzeit beliebten BIKINIBILDER werde ich erstmal getrost weglassen ... mal sehen wie sich das alles entwickeln wird. Aber euer "Niveau" finde ich einfach super die richtige mischung aus updates und tollen Schnapschüssen.
Liebst Patricia
Toller Post und ich gebe zu, ich freue mich schon darauf mehr von euch zu erfahren, denn ihr habt vollkommen Recht: Blogs, die ganz ohne Persönlichkeit sind, lese ich irgendwann nicht mehr. Also her mit euren Storys :))
AntwortenLöschenGanz lieber und toller Post!
AntwortenLöschenIch bin damals, vor etwas weniger als einem Jahr, auf euren Account gestoßen und fand die Bilder einfach richtig, richtig gut! NIcht sinnlose Selfies oder jeden zweiten Tag ein Bild in einem Trainingsoutfit mit ja viel bauchfrei sondern schöne, stilvolle!!! Bilder :)
Und dass ihr zwei einen Blog führt freut mich umso mehr :)
Liebst
Svetlana
Sehr schön geschrieben! Und ich gebe euch recht, zu privat darf es nicht sein. Eine Room-Tour würde es von mir auch niemals geben, da mein Zuhause mir einfach auch zu privat ist. Genau solche Fakten wie die die ihr hier am Ende genannt habt mögen Leser eh viel mehr, Sätze bei denen sie schmunzeln müssen, weil ihnen das ein oder andere vielleicht auch schon passiert ist.
AntwortenLöschenLiebste Grüße
Nicole