Wir stehen bei H&M und sind immer noch leicht ungläubig
darüber, dass so wenig los ist. Heute kam die Alexander Wang X HM Kollektion
raus und man braucht weder anstehen, noch Bändchen, noch sonst irgendwas.
Außerdem ist noch fast alles in allen Größen da. „Perfekt.“, denken wir uns,
„da kann man ja doch mal was probieren.“ Eigentlich hatten wir das nämlich gar
nicht vor, aber die Story haben wir euch ja bereits erzählt...
...Wir sind also mit
einem Stapel Kleider ab in die Umkleidekabine und haben aus reiner Gewohnheit
zu den Größen gegriffen, die wir eben immer bei H&M tragen. Eileen hat sich
das enge Kleid in XS mitgenommen und die Leggings in S, weil es da keine XS mehr gab. Ich habe mir das Kleid, das ich am Ende auch gekauft habe in XS und
den engen Rock in S eingepackt, weil es da auch keine XS mehr gab. „Mal sehen,
ob der überhaupt passt.“, dachte ich mir. Bei solchen Röcken, die auf der
Tallie sitzen, habe ich dank Stundenglasfigur eigentlich immer XS, alles andere
ist mir da zu weit. In der
Umkleidekabine kam dann prompt die große Freude/Ernüchterung. Der Rock passte
in S perfekt. Das war schon mal gut. Lustig wurde es, als Eileen versuchte, das
enge Kleid anzuprobieren, das ging nämlich überhaupt nicht. In die XS ist sie nicht mal ansatzweise rein gekommen und bei der S sah es auch nicht
viel besser aus. An diesem Punkt fragte ich mich wirklich: "Was ist los
H&M?" Nicht nur, dass die Teile überhaupt nur bis M produziert wurden, dass
ein Mädchen mit absoluten Modelmaßen in eine S nicht rein passt, ist schon leicht heftig.
Dazu muss ich sagen, dass Eileen tatsächlich zu diesen
Menschen gehört, die einfach von Natur aus schlank sind. Eileen isst viel mehr
als ich, fast nur Kohlehydrate und nimmt kein Gramm zu. Das ist einfach so. Wir
sind wirklich die letzten, die den Magerwahn irgendwie beschönigen wollen aber
Eileen sieht eben nun mal so aus, ohne irgendwas dafür zu tun. Umso
erschreckender ist es, wenn jemand wie Eileen in Klamotten nicht rein passt.
Die Leggings, die sie am Ende gekauft hat war übrigens eine S. S ist sonst
immer zu groß. Ich frage mich wirklich, was diese übertrieben kleinen
Kleidungsstücke uns bringen sollen. Normal schlanke Frauen wie ich müssen am
Ende zur M greifen (was an sich ja auch keine große Größe ist, sondern eben eine normale) und auch ich frage mich bei so etwas kurz, ob ich etwa
zugenommen und es nicht gemerkt habe.
Ein weiteres Thema, das sehr gut hierzu passt ist Photoshop.
Klar, wir Photoshoppen unsere Bilder. Hauptsächlich drehen wir dabei an der
Lichtstimmung und an der Helligkeit aber klar, auch wir machen mal einen Pickel
weg und auch wir Photoshoppen mal ein Speckröllchen (bei mir, Eileen hat keine :)) wenn's an der Stelle
einfach unschön aussieht. Das kommt aber eigentlich eher selten vor und wir
denken, das kann man noch verantworten. Ich hab zum Beispiel gar keine
Ganzkörper Bikinibilder von mir hochgeladen, weil man da einfach zu viel hätte
photoshoppen müssen, bis ich zufrieden gewesen wäre und das muss einfach nicht
sein. Aber was ist mit Bildern,
die so stark gephotoshoppt sind, dass man denkt, man sieht ein Model und in
echt sieht's dann schon wieder ganz anders aus? Das finden wir ehrlich gesagt
schwierig. Andererseits wird man selbst als Blogger ja fast schon dazu
gezwungen, weil man sonst „uhh bist du dick“ Kommentare kassiert. Außer
natürlich, man ist Plus size Blogger und bekennt sich von Anfang an zu seinen
Pfunden, das ist ja wieder was ganz anderes.
Fakt ist, man kann es nie allen Recht machen. Ist man von
Natur aus sehr schlank, so wie Eileen, bekommt man es zum einen mit viel Neid
zu tun, zum anderen aber auch mit blöden Kommentaren, wie „iss mal was“. Wenn
man hingegen ein bisschen mehr drauf hat und es weg photoshoppt, dann ist man
schwach und beeinflussbar, weil man nicht dazu stehen kann. Also was nun? Gerade
wir beide sind uns da für uns eigentlich sehr einig. Ich hätte oft gerne
Eileens lange, schlanke Beine aber dafür beneidet sie mich um meine weibliche
Figur. Man will wohl immer das, was man nicht haben kann. Letztendlich hat es
uns – so blöd es klingt – beiden mehr Selbstvertrauen gegeben, als wir gemerkt
haben, dass die jeweils andere auch nicht zu 100% zufrieden ist. Das wird man
wahrscheinlich auch nie sein. Aber seit dem ist Eileen noch ein bisschen
stolzer auf ihre Beine und ich mag meine Kurven noch ein bisschen lieber. Und wenn Labels denken, eine XS muss einer 8-jährigen passen, dann greifen wir in Zukunft gerne zur M.
Toller Beitrag!
AntwortenLöschenich gehöre eher zur Kategorie M / L bei H&M, also für mich gibt es die Kollektion gar nicht ;-)
Toller Artikel :)
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